Es geht vorwärts!

15. Mai 2019

Um 05:30 Uhr weckte mich Co-Skipper Philipp mit der erfreulichen Nachricht, dass der Wind eingeschlafen war und sogar leicht gedreht hatte. Wir lichteten den Anker und fuhren in die Dämmerung zur östlichen Spitze von Hvar. Zwischenzeitlich konnten wir sogar segeln. Als das Kap passiert wurde und wir in südwestliche Richtung fuhren, setzte wie gerufen ein ordentlicher Ostwind ein. Mit raumen Wind kam die Polaris auf gut neun Knoten fahrt. Die Etappe bis zur westlichen Spitze von Peljesac wurde in 1 1/2 Stunden zurückgelegt. Bis zur „Kneza“-Bucht auf Korcula ging es Hoch am Wind weiter. Im Kanal von Peljesac schlief der Wind jedoch ein. Wir beschlossen eine Mittagspause in Korcula einzulegen. Zu diesem Zeitpunkt herrschten auf der Etappe Korcula-Dubrovnik ohnehin östliche Winde, die uns zum Kreuzen gezwungen hätten. Bei der Gesamtdistanz von 45 Seemeilen war das keine Option. 

Wir riefen die ACI-Korucla über Kanal 17. Wir dürfen rein. Jedoch müssten wir für einen ganzen Tag bezahlen (!) - wir verabschiedeten uns und fuhren zur Marina Lumbarda. Sie liegt etwa 4 Seemeilen Süd-westlich von Korcula entfernt. Polaris war dort oft zu Gast. Ich wusste, dass ein kurzer Aufenthalt in der Regel kein Problem ist. Ein freundlicher Marinero teilte uns telefonisch mit, dass wir umsonst liegen können wenn wir keinen Strom oder Wasser benötigen. Nach dem Einkauf verließen wir Lumbarda und setzten Kurs auf Dubrovnik. Der Himmel klarte auf und die Sonne schien. 

Bei Flaute tuckerten wir Richtung Dubrovnik. Da der Tag nun doch weit vorrangeschritten war, entschieden wir uns, die letzten zehn Seemeilen am nächsten Tag zu bestreiten. Im Hafen Sipanska auf der gleichnamigen Insel gingen wir gegen 21:00 Uhr an die letzte freie Mooring. Wir entrichteten eine Hafengebühr von 350 Kuna. Aus meinen Erinnerungen heraus hatte ich in den Vorjahren die gleiche Gebühr gezahlt. 

16. Mai 2019

Heute Morgen ging die Reise bei schönem Wetter um 08:30 Uhr weiter. Da wir noch unbedingt Dubronik besuchen wollten, warfen wir einen Anker ca. 1/4 Seemeilen von Dubrovnik entfernt. 40 Meter Kette bei 12 Meter Wassertiefe sollten ausreichen. Das Wetter war schön. Ich sicherte die Kette trotzdem mit einer Ankerkralle um die Ankerwinch zu entlasten.  Wir machten das Dingi klar und setzten über. Ich hatte an der Stelle schon einige Male Yachten vor Anker gesehen, obwohl die Revierhandbücher und Seekarten sich ob der Legalität wiedersprechen. Von einem anderen Segler erfuhr ich, dass dies problemlos möglich ist, wenn man nicht unbedingt mit seinem Dingi in den Altstadthafen tuckert. Wir stiegen an einem Cafe etwas östlicher aus. Der Wirt erlaubte mir, das Dingi dort zu „parken“.

In der prächtigen Stadt Dubrovnik angelangt ging es natürlich auf die „Dubrovnik Walls“, die ich jedem empfehlen kann. In der Hauptsaison ist sie völlig überfüllt. Heute hielt es sich in Grenzen. Die Ticketpreise liegen mittlerweile bei 200 Kuna! Im Vergleich zur Vorsaison ein sattes Plus von fünfzig Kuna.

An der höchsten Stelle angelangt blickten wir über die roten Dächer in die Adria. Die Polaris war gut zu sehen. Ihr Heck hatte sich aufgrund auflandigen Windes entsprechend ausgerichtet.

 

Nach einem Snack ging es zurück auf die Yacht. Das Dingi kam zurück aufs Deck. Anker rauf. Ziel: Cavtat. Dort mussten wir ausklarieren. Wir setzten Flagge Q und legten uns an die freie Zollpier. Ich ging mit den Bootsdokumenten und der amtlichen Crewliste zum Büro des Hafenmeisters. Ein Polizist, Herr Korupti, wickelte  zügig alles ab und machte seinen Stempel auf die amtliche Crewliste. Zielhafen: Zelenika in Montenegro. Bei schönem Wetter sollten wir gegen 21:00 Uhr ankommen. Der erste von drei Länderwechseln stand nun endlich an! Für ein paar Tage wird die Flagge von Montenegro unterhalb der Sailing wehen.

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